„Unter kontrollierten und optimierten Bedingungen entsteht aus organischen Einsatzstoffen durch mehrstufige mikrobiologische Abbaureaktionen das so genannte Biogas“ fasst die Fraktionsvorsitzende Neipp das Funktionsprinzip einer Bioerdgasanlage zusammen. Gemeinsam mit der gesamten Kreistagsfraktion hatte Neipp die Biogasanlage in Wixhausen besichtigt.
Biogas kann zur Wärmeerzeugung verbrannt werden oder zum Antrieb eines Gasmotors genutzt werden. In konventionellen Biogasanlagen wird direkt vor Ort mit dem Gasmotor der Strom erzeugt. Dabei gibt es oftmals nicht genügend Wärmeabnehmer, sodass ein Großteil der erzeugten Energie ungenutzt verpufft. „Die Innovation der Bioerdgasanlage in Wixhausen besteht darin, dass hier das Biogas zu Bioerdgas aufbereitet wird und in das Erdgasnetz eingespeist wird“, erläutert Neipp nach ihrem Besuch. Im Erdgasnetz bieten sich alle Nutzungsmöglichkeiten: als Wärmeerzeugung über Heizungen, als Kraftstoff an Erdgastankstellen für Erdgasfahrzeuge und zur Stromproduktion in einem Gasmotor, mit einer guten Wärmenutzung und somit einer Energieeffizienz von bis zu 90%.
Verarbeitet werden nachwachsende Rohstoffe wie gehäckselter Mais, aber auch Gülle von landwirtschaftlichen Betrieben. Zukünftig soll die Anlage im Regelbetrieb pro Jahr 2,5 Millionen Kubikmeter Biogas produzieren. „Diese Menge reicht aus, um den Energiebedarf für ca. 650 Ein-Familien-Häuser zu decken!“ lobt Neipp.
Die Bioerdgasanlage in Wixhausen, die die erste Anlage dieser Art in Hessen ist, produziert keine lästigen oder schädlichen Emissionen. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Reststoffe, die so genannten Gärreste, als wertvoller Dünger in der Landwirtschaft verwendet werden können. So kann die Menge der organischen Abfallstoffe reduziert werden.
„Für uns als CDU-Fraktion ist es besonders interessant, diese Anlage kennenzulernen, da eine ähnliche Anlage in Groß-Umstadt in Planung ist“, erklärt die Fraktionsvorsitzende. Mit dem Bau neuer Biogasanlagen stelle sich Hessen den Verpflichtungen aus dem Gesetz für Erneuerbare Energien (EEG), welches dem Ziel eines deutschen und europäischen Beitrags zur Klimastabilisierung diene. „Daraus ergibt sich für Hessen die Vorgabe, bis zu 20% der Energie zukünftig aus regenerativen Quellen zu erzeugen.“