Was die CDU Darmstadt-Dieburg seit Jahren gefordert und im Wahlprogramm zur Kommunalwahl 2021 niedergeschrieben hatte, hat Landrat Klaus Peter Schellhaas in der Novembersitzung des Kreistages offiziell gemacht: Der Plan des Landkreises Darmstadt-Dieburg, im Kreisgebiet auf der grünen Wiese ein neues Kreishaus zu bauen, wurde endgültig aufgegeben.
„Die Diskussion über einen Neubau eines Landratsamtes ist vor allem durch die Corona-Pandemie nach unserer Auffassung überflüssig geworden. Die Pandemie hat gezeigt, dass die Kreisverwaltung mit Homeoffice-Arbeitsplätzen und einer verstärkten Digitalisierung arbeitsfähig ist. Das Ende des Projektes ist die logische Konsequenz“, kommentiert der Vorsitzende der CDU-Kreistagsfraktion Maximilian Schimmel.
Hielt die vergangene Ampelkoalition bis 2021 in den vergangenen Jahren einen Neubau für wirtschaftlicher und sinnvoller als einen Verbleib in dem im Jahr 2003 erworbenen Domizil in Kranichstein, hat sich die politische Zielrichtung aufgrund des Mitwirkens der CDU nun gedreht.
„Die Arbeit der Kreisbeschäftigen im Homeoffice hat in Folge der Pandemie einen massiven Schub erhalten. Fast alle Arbeitsplätze in der Kreisverwaltung sind dazu fähig. Die aus der Pandemie gewonnenen Erkenntnisse sind eine gute Grundlage, um über neue Arbeitsformen nachzudenken und diese in den nächsten Jahren zu entwickeln. Darüber hinaus passen wir die Infrastrukturplanungen der Kreishäuser der angespannten finanziellen Lage des Kreishaushaltes an“, erläutert der finanzpolitische Sprecher der CDU-Kreistagsfraktion Nils Zeißler. Auch die modernen Arbeitsplätze in Trakt 8 des Kreishaues in Darmstadt dienen als wichtige Erfahrungsquelle für künftige Baumaßnahmen.
Landrat Klaus Peter Schellhaas gab in der November-Kreistagssitzung bekannt, dass durch diverse Um- und Anbauten am Standort Kranichstein – beispielsweise weitere Büros über dem dringend zu sanierenden Parkdeck – sukzessive ausgelagerte Abteilungen aus der Darmstädter Mina-Rees-Straße (Jugendamt) und der Rheinstraße (Veterinäramt und evtl. auch Da-Di-Werk) zurückgeholt werden. Das Landratsamt in Dieburg als zweiter großer Standort der Kreisverwaltung bleibt ebenfalls erhalten. Zudem bleiben die kleinen Kreisstandorte mit den künftig direkt vom Landkreis betriebenen Kfz-Zulassungsstellen in Groß-Umstadt, Ober-Ramstadt, Pfungstadt und Weiterstadt erhalten. Sie werden zu regionalen Beratungsstellen mit Leistungen der Kreisagentur für Beschäftigung, der Ausländerbehörde oder der Wohngeldstelle ausgebaut.
„Wir wollen eine bürgerfreundliche Kreisverwaltung. Mit der Entscheidung für die beiden zentralen Standorte Kranichstein und Dieburg sowie der Möglichkeit viele Leistungen in die Fläche zu bringen, leisten wir einen hohen Beitrag dazu und setzen eine weitere Forderung unseres Wahlprogrammes in die Tat um“, so Schimmel und Zeißler abschließend.
